Umsetzung des Entlastungsbudgets
Pflege stellt immer mehr Menschen vor gewaltige finanzielle Probleme. Die im Durchschnitt zu tragenden Kosten für einen Pflegeheimplatz sind auf rund 1.900 Euro im Monat gestiegen. Das Angehörigen-Entlastungsgesetz soll nun Angehörige von pflegebedürftigen Menschen entlasten, die im Pflegeheim wohnen und im Sozialhilfebezug sind.
„Das Gesetz entlastet damit Familien, die über wenig Einkommen verfügen und die nicht noch stationäre Pflegekosten stemmen können. Das ist sehr zu begrüßen,“ sagt der pflegepolitische Sprecher des Vereins, Christian Pälmke. „Doch die knapp 5 Millionen pflegenden Angehörigen, die zuhause Pflege leisten, werden dadurch nicht entlastet. Es wird weiter in Kauf genommen, dass dort, trotz großer Pflegeleistung und Entlastung der Pflegekassen, viele wegen der Pflege von Armut bedroht oder betroffen sind.“
Entlastungsbudget hängt in der Warteschleife
Mit dem im Koalitionsvertrag 2017 versprochenen Entlastungsbudget könnte die Bundesregierung alle pflegenden Angehörigen erreichen. Doch das zentrale Versprechen für mehr Entlastung in der häuslichen Pflege wird von der Bundesregierung noch immer nicht angepackt. Es sieht vor, dass die einzelnen Leistungssätze der Kurzzeitpflege, der Tages- und Nachtpflege sowie der Verhinderungspflege in ein Budget zusammengeführt werden.
„Das Entlastungsbudget wäre ein großer Schritt zu mehr Selbstbestimmung und weniger Bürokratie in der häuslichen Pflege. Angesichts der immensen Belastung von pflegenden Angehörigen ist es unverantwortlich, dass die Bundesregierung gerade bei diesem Vorhaben auf Zeit spielt“, kritisiert die Medienbeauftragte Susanne Hallermann.
wir pflegen e.V. fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, jetzt die Entwicklung einer konkreten Gesetzesinitiative unter Einbeziehung der Interessenvertretungen pflegender Angehöriger ernsthaft voranzutreiben.
Pressekontakt:
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Susanne Hallermann
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Christian Pälmke
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